Leitbilderarbeitung mit Appreciative Inquiry an der Waldschule Pfeffingen
Die Waldschule Pfeffingen ist ein vom Kanton Basel-Stadt geführtes Schulheim. Die grosszügigen Gebäulichkeiten und das gesamte Areal liegen unterhalb der imposanten und geschichtsträchtigen Ruine Pfeffingen. In der Waldschule werden Kinder und Jugendliche mit besonderem Bildungs- und Entwicklungsbedarf unterstützt und gefördert. Der Fokus liegt auf der Stärkung der Selbstkompetenz, die Förderung ist individuell und ganzheitlich. |
Ich durfte die Waldschule Pfeffingen bei der Erstellung ihres Leitbildes beraten und begleiten. Ich regte hierzu an, mit der Appreciative Inquiry 1) Methode zu arbeiten, da sich diese Methode ausgesprochen gut für eine Leitbilderarbeitung eignet, da sie auf den Stärken und Ressourcen einer Organisation aufbaut, die Mitglieder am Prozess partizipieren lässt und auf die Teilnehmenden eine starke identifizierende Kraft ausübt.
Die Methode baut auf dem Grundsatz auf, dass jede Organisation, jedes Team und jeder Mensch Potenzial und Stärken hat, welche von Zeit zu Zeit – vielleicht nicht ständig – aufblitzen wie Juwelen.
Mithilfe von Interviews, welche die Entdeckung dieser Schätze zum Ziel haben, werden die zum Teil verschütteten Ressourcen ans Tageslicht gebracht. Das Beste einer Organisation und der Menschen darin wird entdeckt und den Beteiligten bewusst gemacht. Die Interviews werden ausgewertet, indem die Essenz dieser Organisation zu griffigen Kernaussagen verdichtet wird. Gleichzeitig werden die Faktoren identifiziert, welche es in der Vergangenheit ermöglicht haben, dass die Schätze sich hin und wieder gezeigt haben. Die Idee ist, diese Faktoren gezielt zu stärken, um die ganze Organisation in Richtung der Vision weiter zu entwickeln. Die in den Interviews gehörten Geschichten werden geteilt. Sie ermöglichen ein gemeinsames Selbstbild und festigen so die eigene Kultur. Die kreativen Entwürfe der Organisation, wie sie idealerweise sein könnte, werden schliesslich in klare und belastbare, da auf tatsächlichen Erfahrungen beruhende, Zukunftsaussagen gefasst. Zum Schluss werden konkrete Massnahmen, wie die Leitsätze in der Praxis verankert werden können definiert und abgesprochen. |
Die Appreciative Inquiry Methode ist deshalb so motivierend, weil nicht Probleme identifiziert, Ursachen (und Schuldige) gesucht und Lösungen zur Reparatur eines defizitären Systems entwickelt werden, sondern weil jede einzelne Person mit ihrem Beitrag wertgeschätzt wird und sich als Teil einer grossartigen Organisation verstehen darf.
Wenn Sie interessiert sind, diese Methode auch in ihrer Organisation anzuwenden, oder Fragen dazu haben, kontaktieren Sie mich gerne. Wir können gemeinsam ausloten, ob sich die Methode für Ihr Anliegen eignet. |
"Man lässt mich hier nicht fallen." (Zitat eines Jugendlichen)
1) Appreciative Inquiry (deutsch etwa „Wertschätzende Erkundung“) ist eine aus den USA kommende Methode der Organisationsentwicklung. Entwickelt wurde sie von David Cooperrider und Suresh Srivastva im Jahr 1987. Im deutschen Sprachraum erst seit ca. 2000 bekannt.
Literatur: Matthias zur Bonsen, Carole Maleh: Appreciative Inquiry (AI): Der Weg zu Spitzenleistungen. Beltz 2001.
Literatur: Matthias zur Bonsen, Carole Maleh: Appreciative Inquiry (AI): Der Weg zu Spitzenleistungen. Beltz 2001.